Jesus war ein Mensch - nicht Gott!

14.03.2023
Jesus
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Jesus war ein Mensch - nicht Gott!

In der Bibel finden sich Verse, die die theologische Wissenschaft als ipsissima vox bezeichnet. Das heisst, die Theologen gehen davon aus, das es Jesus ureigenste Stimme war, der diese Bibelvers-Worte sprach.

Ich lade Sie ein mit mir einige Bibelstellen zu meditieren. Allein sind diese Verse nicht so stark, als wenn Sie sie parallel in Kontext setzen. Sie zeigen auf, dass sich Jesus selbst ganz und gar nicht als Gott verstand, sondern immer wieder Zeugnis für Gott durch seine Machttaten, Zeichen oder Prophetie ablegte. Er wollte Stimme und Zeugnis für Gott in der Welt sein!

Mk 10, 18 und Lk 18,19 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.

Erklärung: Jesus weiss, dass er nicht vollkommen gut ist, sondern nur Gott allein ist vollkommen, wie er hier demütig bezeugt.

Lk 22,42 Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.

Joh 5,30 Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil ich nicht meinen Willen suche, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.

Erklärung: Jesus hat einen menschlichen Willen und er weiss, dass sein Wille nicht Gottes Wille ist. Er sieht sich nicht als Gott, sondern als Gesandten Gottes.

Mk 2,10 Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - sagte er zu dem Gelähmten: "Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Liege und geh nach Hause!"

Erklärung: Jesus hat nicht aus sich heraus diese Vollmacht, sondern diese Vollmacht von Gott erhalten, wie er sagt. Er ist sozusagen ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, aber nicht wesenhaft Gott gleich. Der heutige christliche Glaube ist nicht mehr der der Urchristen des 1. Jhs.

1. Tim 2,5 Denn: Einer ist Gott, Einer auch Mittler zwischen Gott und Menschen: der Mensch Christus Jesus.

Joh 17,3 Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus.

1Kor 15,28 Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.

Erklärung: Wie kann sich Gott sich selber unterwerfen, wenn das trinitarische Gottesbild Vater-Sohn-Heiliger Geist als ein Gott wahr wäre? Das ist doch sehr widersprüchlich in der Trinitätslehre. Sohn Gottes ist ein messianischer Titel in der Bibel. Er der Messias unterwirft sich Gott als dem Einen.

Die christliche Religion schrieb aus verschiedenen Quellen erst um 70 n. Chr. die ersten Evangelien, da die Parousie, die Wiederkunft Christi ausblieb, die sie noch zu ihren Lebzeiten erwarteten. Ganze Schulen schrieben an den Texten, wobei sich Markus, Lukas und Matthäus sehr ähneln, da sie eine gemeinsame Spruchquelle mit Worten Jesu hatten. Jedes Evangelium hatte bestimmte Adressaten im Blick, so dass jedes Evangelium jeweils eine bestimmte Zielgruppe erreichen sollte. Die Trinität ist erst ansatzweise im Johannes-Evangelium, das als letztes erschien, zu erahnen, aber in keinem der Evangelien zu finden. Merken Sie sich: Die Lehre der Trinität ist nicht biblisch! Die Theologie der Trinität entwickelte sich also erst im Laufe der Zeit ab dem 2. Jh. und hier verlor meines Erachtens der christliche Glaube die Wahrheit und die Botschaft des Christus, der sich selbst nie als Gott verstand. Das falsche Gottesverständnis wurde dann im Konzil von Nizäa 325 letztendlich als Dogma gefestigt. Allerdings hatte diese Botschaft einen Sinn: Eine alles überbietende Religion zu erschaffen, die Weltreligion werden sollte. Zuvor gab es schon das Toleranzedikt von Mailand und 370 wurde das Christentum dann Staatsreligion im römischen Weltreich. Und psychologischer Druck wurde immer mehr ausgeübt. Ecclisiam nulla salus - Ausserhalb der Kirche, kein Heil! Wer nicht glaubt, wird nicht errettet werden. Das Heil des Menschen oder sein Unheil waren, ja sind bis heute wirkungsvolle Instrumente begleitend durch die Jahrhunderte, Menschen der Kirche hörig zu machen. Heute sagen Sie nur noch im positiven Sinne: In der Kirche ist Heil zu finden.

Das hat bis heute grossen Einfluss auf das Gottesverständnis vieler Menschen. Und ich sage: Es ist Götzendienst diesen Menschen Jesus, diesen Propheten, als Gott zu verehren und anzubeten. Das war nie im Sinne Jesu und nie sein Selbstverständnis. Damit ist auch die Anbetung der eucharistischen Brotes ein Götzendienst ähnlich wie einst das Goldene Kalb der Israeliten (2. Mo 32,19)! Es ist alles ein grosser Unsinn und ein tiefer Irrglaube den einen Gott hier zu sehen. Gott ist Geist, nicht Brot, nicht Mensch, nicht Frau noch Mann! Gepriesen sei der eine Gott, der, der schon immer war, ist und sein wird.

Die Aufgabe des Trinitarismus als Modell der Versöhnung monotheistischer Religionen

Stelle man sich vor, die Kirche gäbe den Drei in einem Wesen Gott auf, zu einem einpersonalen Gott wie im Judentum und im Islam, dann könnte ich mir vorstellen, dass einige Juden heute sogar Jesus als den Messias anerkennen würden. Und Muslime würden mehr Respekt vor Christen haben, die genau wie sie, nur an den einen Gott glauben. Dabei spielen die Namen Gottes keine so grosse Rolle, ob Adonai, Jahwe, Allah oder Sie ihn simply God nennen. So eine Verständigung, eine Versöhnung im Gottesglauben, würde der Welt sehr gut tun. Friede zwischen den Religionen bedeutet auch immer Friede zwischen den Menschen.